Pressemitteilung,
13.07.2012
CFB-Fonds 130 Deutsche Börse ist überschuldet – 2. 500 Anleger sollen
unter Zeitdruck fragwürdigem Lösungskonzept am 19.07.2012 in Düsseldorfer Eishockeyhalle
zustimmen
Der geschlossene Immobilienfonds
CFB 130 ist angeblich akut insolvenzgefährdet. Die Fondsgesellschaft ist
überschuldet und kann die jährlichen Zahlungsverpflichtungen von rund sieben
Millionen Euro in den nächsten Jahren nicht erfüllen. Dies teilt die
Fondsinitiatorin Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH (Commerz Real)
mit und beruft sich auf ein aktuelles Gutachten der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche. Den rund 2.500 zu meist
privaten Anlegern wird in einem Schreiben vom 9. Juli eröffnet, dass spätestens
am 23. Juli 2012 Insolvenz angemeldet werden müsse.
Die Insolvenz des Fonds, die mit
einem Totalverlust für die Anleger enden würde, soll mit dem Beschluss eines
sogenannten "Lösungskonzepts" auf einer außerordentlichen
Gesellschafterversammlung am 19. Juli 2012 im Düsseldorfer ISS Dome, in dem
ansonsten der Düsseldorfer Eishockeyverein DEG Metro Stars seine Heimspiele
austrägt, verhindert werden. Die Anleger werden weiter darüber informiert,
dass für den Fall der Pleite deren
Haftung wiederauflebe. Dies bedeutet, dass die Ausschüttungen der
Vergangenheit von den Anlegern zurückgezahlt werden müssten.
Ursache für die akute
Insolvenzgefahr ist die weiter erfolglose Suche nach einem neuen Mieter seit
dem Auszug der Deutschen Börse. Die im
Jahr 2000 eingeweihte Immobilie steht seit längerem leer. Das Lösungskonzept,
um dessen Zustimmung geworben wird, soll Anleger u.a. von der drohenden
Nachhaftung befreien. Ein Unternehmen aus dem „Kreis der Commerz Real AG“ soll
die Immobilie erwerben und dieses „ggf. auch an die Commerzbank vermieten“. Im
Schreiben an die Anleger wird diesen eine Art Besserungsschein in Aussicht
gestellt. Der Erwerber der Immobilie soll sich verpflichten, 60 % eines
etwaigen Mehrerlöses an die Anleger zu zahlen. Der potentielle Erwerber soll alle Verpflichtungen übernehmen. Der
Frankfurter Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, Matthias Schröder, der
zahlreiche CFB-Fonds-130-Anleger vertritt, kritisiert die Vorgehensweise der
Fondsinitiatoren. „Da die Gesellschaft
nach wie vor über 12,1 Mio. liquide Mittel verfüge, die nach Darstellung der
Verantwortlichen bis Ende 2013 reiche, ist der aufgebaute zeitliche Druck
überhaupt nicht nachvollziehbar“, so Schröder. Seine Klienten haben die
Schreiben mit gewöhnlicher Post am 12.07.2012 erhalten und sollen mitten in der
Ferienzeit innerhalb einer Woche das Lösungskonzept prüfen, um dann am 19.07.2012 nach Düsseldorf zu
fahren, um eine folgenschwere Entscheidung zu treffen. Weiter fragt sich
Schröder, weshalb die Commerzbank AG, die als potentieller Mieter für die Zeit
nach der Veräußerung der Immobilie genannt wird, nicht ohne den vorherigen
Verkauf der Immobilie als Mieter einzieht. Die Commerzbank AG hat schließlich
die Beteiligung den Anlegern damals empfohlen und steckt in der Verantwortung,
so Schröder weiter. Es sei nicht einzusehen, dass sich eine Gesellschaft aus
dem Kreis der Commerz Real AG zuvor die Immobilie zum niedrigen Buchwert
schnappe, kritisiert Schröder. Das sog. Lösungskonzept kann nach Auffassung
Schröders von den Anlegern nur als Affront verstanden werden. Anlegern rät
Schröder, dem Lösungskonzept nicht auf die Schnelle zuzustimmen und im Übrigen
Schadensersatzansprüche gegenüber der seinerzeit beratenden Commerzbank
gerichtlich geltend zu machen.